Agile Unternehmensführung – Ein Bericht aus der Praxis der Netstream AG

Auf dem Weg zum kollegial geführten Unternehmen hat die Netstream AG eine agile Unternehmensführung etabliert. Gerade in Krisenzeit bewährt sich diese.

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Als der Bundesrat am 13. März 2020 in der Schweiz den Notstand ausrief, war für unseren Kunden, die Netstream AG, sofort klar: Die Vorgaben des BAG zum Schutz der Mitarbeitenden werden umgehend umgesetzt. Und so ging der überwiegende Teil der Mitarbeitenden direkt ins Homeoffice (LinkedIn). Und dies betraf somit auch die operative Geschäftsführung.

Nach mittlerweile bald fünf Wochen zeigt sich sehr klar: Trotz Homeoffice und virtuellem Arbeiten, ist die operative Geschäftsführung der Netstream weiterhin fähig, ihre Aufgabe gemeinsam wahrzunehmen. Und genau dies ist insbesondere in diesen Zeiten entscheidend.

Netstream auf dem Weg zum kollegial geführten Unternehmen

Allerdings kam dies auch nicht von ungefähr. 2018 hat der Verwaltungsrat (Alexis Cacede, Reto Kasser, Dominik Breitenmoser) eine neue Vision für sich und die gesamte Netstream erarbeitet. Diese ist ambitioniert formuliert und inkludiert sowohl die Mitarbeiter wie auch Drittparteien. Warum eine emotional bewegende Vision, in welche man sich verlieben kann, wichtig ist, klären wir mit unserem Transformationsnavigator.

Im Laufe des Prozesses ist die Transformation zu einem agil-lernenden Unternehmen (kurz: ALO) auf Basis des kollegial geführten Unternehmens als zwingender Schritt definiert worden, um effektiver nach der Vision streben zu können. Und so entschied sich der Verwaltungsrat, sich auf den Weg zum kollegial geführten Unternehmen zu machen.

Um den Übergang dorthin zu unterstützen, hat sich der Verwaltungsrat Anfang 2019 entschieden, die operative Geschäftsführung als eigenständigen Führungskreis mit 7 Mitarbeitenden zu konstituieren. Nach einer anfänglichen Etablierungsphase im ersten Halbjahr 2019, erfolgten im zweiten Halbjahr bereits einige Bewährungsproben. 

Entscheidungen, die teilweise schon lange notwendig waren, konnten nun getroffen und auch erfolgreich umgesetzt werden. In Zahlen ausgedrückt, wurden 2019 durch die operative Geschäftsleitung über 190 Entscheidungen getroffen und umgesetzt. 

Wenn gleich dies ein fordernde Phase war, hat sich gezeigt, dass die operative Geschäftsführung ihre Verantwortung auch bei schwierigen Themen ausfüllt. Und so wurden wichtige Schritte auf dem Weg zu einer kollegialen Netstream genommen.

«Entscheide zu treffen ist wichtig, die Umsetzung der getroffenen Entscheidungen jedoch match-entscheidend. Mit der Umstellung von Konsens auf Konsent und der bewussten Reduktion von Machtgefälle innerhalb der operativen Führung haben wir uns ein Werkzeug geschaffen, welches uns erlaubt aktiv unsere Zukunft zu gestalten.»
Alexis Caceda, CEO Netstream AG

Was macht die operative Geschäftsleitung anders als die der meisten anderen Unternehmen?

Die operative Geschäftsführung ist als Kreis konstituiert worden, in dem jedes Kreismitglied gleichwertig zueinander ist. Entscheidungen werden gemeinsam nach dem Konsent-Prinzip getroffen. Je nach Kontext entscheidet der Kreis entweder direkt über den Inhalt (Was?) oder ermächtigt eine oder mehrere Personen (Wer?) damit, die inhaltliche Entscheidung zu treffen. 

So konnten Lösungsvorschläge verbessert, Einwände integriert und so mit der bestmöglichen Energie auch umgesetzt werden. Ist der Themenbereich umfangreichere und/oder besitzt hohe Aktualität, hat der Kreis sog. Fokusgruppen gegründet und ermächtigt, die sich selbstorganisiert um die Bearbeitung des Themenbereichs kümmerten. Dass die gewählten Werkzeuge alle digital verfügbar sind, machte sich nun einmal mehr bezahlt. 

Denn auch während dieser ungewöhnlichen Zeit werden – trotz Home-Office und Co – weiterhin wie gewohnt Entscheide von grosser Tragweite getroffen.

Persönliche Entwicklung macht den Unterschied

Ob persönlich oder digital – der Erfolg eines Entscheidungskreises hängt massgeblich von der Sozialkompetenz und der emotionalen Intelligenz der einzelnen Kreismitglieder ab. Denn für eine agil-lernende Organisation ist es entscheidend, andere Meinungen zulassen zu können, um daraus gemeinsam bessere Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. Dies hat die Netstream bereits in der Vergangenheit für sich erkannt und fördert daher Stück für Stück alle Mitarbeitenden dabei. 

Was gerade in den aktuellen Zeiten wichtiger denn je erscheint. Denn ausgelöst durch Angst, Unsicherheit, Frust und Wut steigt die persönliche Anspannung bei vielen Menschen. Dies wirkt sich als emotionaler Stress aus und führt letztlich dazu, dass Menschen sich im biologischen Überlebensmodus befinden. Für die Gestaltung der Zukunft ist dieser Zustand in jedem Fall kein guter Ratgeber. 

Genau dies ist einer der Gründe, warum wir davon überzeugt sind, dass der Weg in eine neue Arbeitswelt immer über die persönliche Transformation führt.

Now is the new later – Zeit für Veränderung?

Ihr wollt mehr wissen? Seid bereit für eure eigene Veränderung? Dann haben wir genau das richtige für euch:

  • Ihr seid inspiriert von dieser Veränderung und möchtet mehr erfahren? Dann findet ihr hier mehr über die Transformationsreise der Netstream im speziellen und hier mehr über Unternehmen, die wir begleitet haben.
  • Ihr interessiert euch für das kollegial geführte Unternehmen? Dann findet ihr hier mehr Informationen zur kollegialen Führung.
  • Ihr möchtet euch auf eine ähnliche Veränderungsreise begeben? Wir unterstützen euch, eure Führung agiler zu gestalten.
  • Ihr sucht nach Möglichkeiten, wie ihr eure Mitarbeitenden unterstützen könnt? Wir bieten euch hierzu verschiedene Entwicklungsprogramme an.

Mehr über das Thema agile Unternehmensführung und den Weg zum kollegial geführten Unternehmen erzählen wir Dir gerne bei einem Kaffee.

Herzliche Grüsse
Ralf und Andreas