Warum Lob manipulativ ist

Wer Menschen schätzt, hört auf sie zu loben!

Während Lob oft manipulative Züge hat, basiert Anerkennung auf der Leistung des Einzelnen und Wertschätzung auf dem Eigenwert einer Person. Erfahre, wie du mit der richtigen Intention echte Wertschätzung zeigst und warum dies entscheidend für nachhaltige Beziehungen ist.

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https://wegev.ch/Ich liebe sprachliche Feinheiten. Manche halten die feine Unterscheidung oft nur für Wortklauberei. Hingegen sehe ich darin oft die Möglichkeit, für Verständigung zwischen Menschen zu sorgen. 

Denn Hand aufs Herz: Wie oft hast du dich schon in einer Diskussion wiedergefunden und irgendwann gemerkt, dass ihr über zwei ganz unterschiedliche Dinge sprecht? Genau. Geht mir auch immer wieder so.

Gerade im Arbeitskontext sprechen Menschen oftmals davon, mehr Wertschätzung erhalten zu wollen, wissen aber gar nicht genau, was sie damit konkret meinen. Daher macht es Sinn, die unterschiedlichen Arten von positiven Rückmeldungen differenzierter zu betrachten.

Kennst Du den Unterschied zwischen Lob – Anerkennung – Wertschätzung?

Wenn nein, verwendest du die Begriffe vielleicht, wie andere auch, synonym. 
Die nachfolgende Definition kann dir dabei helfen, zwischen den drei Begriffen besser zu unterscheiden.

Lob – die manipulative Weise, seinen Willen zu erhalten

Ein Ziel erreicht, eine Erwartung erfüllt, dafür erhalten wir Lob. Es ist wie die Karotte vor der Nase. Tu, was von dir erwartet wird, und du wirst gelobt. Dahinter steht eine stark selbstzentrierte Nutzwertorientierung, bei der die Frage im Vordergrund steht: Was nutzt der Mensch mir?

Wir loben also, wenn Menschen das tun, was wir von ihnen erwarten. Wie bei einem Hund: „Fein hast du das gemacht. Jetzt kriegst du ein Lekkerli.“ 

Lob entspricht der klassischen extrinisischen Motivation.  

Wenn du das tust, was ich will, erhältst du etwas von mir.

Anerkennung – der unverstellte Blick auf die Leistung eines Menschen

Ich erkenne die Leistung eines Menschen an, ohne diese absolut zu bewerten. Es geht um die Anerkennung dessen, was einem Menschen möglich war. Es geht nicht darum, Mittelmässigkeit zu fördern, sondern vielmehr, die Leistung anzuerkennen, die ein Mensch im Rahmen seiner Möglichkeiten erbringen konnte. Anerkennung ist dabei oftmals eine Balance zwischen Nutz- und Eigenwert eines Menschen.

Ich möchte dich unterstützen und Positives verstärken. 

Wertschätzung – der Eigenwert des Menschen im Fokus

Ich schätze den Menschen für das, was er ist (Eigenwert) und nicht das, was er tut (Nutzwert). Ich sehe die Qualitäten des Menschen, das wahre Wesen. Es geht dabei nicht um eine Beurteilung von konkreten Handlungen. 

Ich sehe dich und deine Einzartigkeit, und diese ist gut so. Du musst mir deinen Wert nicht erst beweisen. nst du

Kannst Du Wertschätzung überhaupt akzeptieren?

Die Crux dabei ist nicht selten: Selbst wenn Menschen echte Wertschätzung erhalten, sind sie es oftmals gar nicht gewöhnt und können es möglicherweise gar nicht annehmen. Gerade wenn du mit starken, inneren Selbstzweifeln haderst, ist es oftmals schwierig, echte Wertschätzung zu akzeptieren. Denn ist man es überhaupt wert?

Du möchtest positive Rückmeldungen geben?

Der Unterschied zwischen den drei Begriffen machst also du – nämlich mit deiner Absicht. Bevor du also eine Rückmeldung gibst, frage dich: 

❓Mit welcher Motivation gebe ich die Rückmeldung? 

❓Worum geht es mir wirklich?

❓Was möchte ich erzielen?

Egal ob du eine positive Rückmeldung geben oder erhalten möchtest, beides gelingt dir am besten aus dem inneren Zustand der Selbst-Verantwortung. Je mehr du dich im Zustand der inneren Selbst-Verantwortung befindest, desto einfacher wird es dir fallen, einem Menschen Anerkennung und Wertschätzung zu geben und diese erhalten. 

Du möchtest wissen, wie Du auf deinen inneren Zustand verändern kannst? Das WegeV-Programm bietet dir eine effektive Möglichkeit dazu.